Das Element Wasser hat auf mich eine sehr beruhigende Wirkung. Sei es die Stille eines Sees, das Rauschen eines Bachs, die Tropfen des Regens oder die heranrollenden Wellen des Meers, das Wasser ist für mich Energiequelle und Ruhepol zugleich. Bis zu dem Zeitpunkt, als mir ein geliebter Mensch durch die Wellen des Meeres genommen wurde, die Strömungen zu stark waren und sie es nicht mehr zurück ans Ufer schaffte. Dadurch lernte ich das Wasser plötzlich ganz anders kennen, plötzlich war ich wütend und ein Gefühl der Unbehaglichkeit kam in mir hoch wenn ich am Strand stand und auf die Bewegungen des Wassers schaute. Diese Gewalt des Wassers, die auch anderswo großen Schaden anrichten kann, war mir nicht vertraut. Ich wollte diese Kraft spüren, mich damit auseinanderstezten und somit auch meine Trauer verarbeiten.
Die größten Wellen Europas gibt es an der Küste Portugals, an den Stränden des kleinen Fischerstädtchen Nazaré. Ich wollte den Wind spüren, das Wasser fühlen, mich selbst wieder wahrnehmen.
Die dabei entstanden Bilder, sollen die Kraft des Wassers aufzeigen, aber auch die Wut und die Trauer über den Verlust einer Freundin. Je t'aime, repose en paix Justine.